Klusemann, ein Kind des Ruhrgebiets, wächst im Essener Süden unweit des Stadtwalds und des Baldeneysees auf. Sein künstlerisches Talent wird schon früh sichtbar.
Bereits während der Volksschulzeit fängt er an zu malen. Später engagiert er sich in der Marionettenspielschaar seiner Schule, des Neusprachlichen Gymnasiums in Essen-Werden. Nach seinem Abitur entschließt er sich zu einem Studium der Kunsterziehung an der Düsseldorfer Akademie; nach wenigen Semestern wechselt er zu einem Studium der Bühnenkunst. Sein Lehrer und Mentor ist von nun an der international renommierte Bühnenbildner Teo Otto, der den jungen Klusemann auf seinem Weg zum freischaffenden Künstler bestärkt und ermutigt.
Während seiner Studienzeit unternimmt Klusemann zahlreiche Reisen ins Ausland. Mehrmals besucht er Spanien, fährt nach Paris und bereist mit Freunden den Nahen Osten.
1971 reist er auf Einladung von
Elena Hochman, einer befreundeten Soziologin, nach Venezuela. Klusemann und Hochman verlieben
sich ineinander und ziehen gemeinsam nach Italien. Zusammen mit den Kindern Alexandra, Hochmans Tochter aus erster Ehe, und Caterina, der gemeinsamen Tochter, leben sie in der Toskana. Die Villa
in Balbano, unweit von Lucca, wird ihr gemeinsamer Lebensmitteipunkt; Klusemann erschafft hier ein Großteil seines Werkes. In den folgenden Jahren stellt Klusemann in Florenz, Lucca, Genua,
Barcelona und in der Galerie du Dragon in Paris aus. Viele Freunde besuchen das Paar in Balbano, darunter auch Jochen Gelberg und seine Familie, der später eine Reihe von Klusemanns Kinderbüchern
veröffentlichen wird. 1977 heiraten Georg und Elena.
1980 zeigt das damalige Regionalmuseum Xanten Klusemanns erste Einzelausstellung. Ausstellungen in Galerien in Paris und New York sind ebenfalls in Vorbereitung. Weihnachten 1980 zeigen sich die ersten Anzeichen der Krankheit, an der Klusemann nur wenige Monate später am 4. Mai 1981 stirbt. Seine letzte Ruhe findet Georg Klusemann auf dem Friedhof in Balbano.
"blauester Himmel mit einigen butterweissen wolken und einigen schaukelnden tauben. neun uhr und noch kein laut, also sagen wir, kein
störender laut. und irgendwann kamen die leute langsam aus ihren schlafzimmern in nachtgewändern und begaben sich zur küche. freiluftküche, kochten sich den kaffee, assen einen happen und dösten
sich wach. gottchen, ein kleines paradies" […]“
Georg Klusemann, um 1970