Klusemann, der eine große Vorliebe für Märchen besaß, verfasste und illustrierte insgesamt vier Kinderbücher und neun Bildgeschichten. Seine detailverliebten Erzählungen stecken voller Fantasie, Sprachwitz und Selbstvergessenheit – mühelos entführt Klusemann kleine und große Leser in ferne Welten, die doch nur wenige Meter entfernt zu scheinen liegen. So sind es oft ganz vertraute Gegenstände, die der Künstler und Autor in seinen Geschichten zum Leben erweckt. In „Zimmerland“, 1975 bei Beltz & Gelberg erschienen, sind es Ralf Besen, Knecht Kehrblech und Hahn Bonifax, die gemeinsam mit ihrem Edelfräulein Ida von und zu Gutemhaus auf Abenteuerreise gehen.
Reisen – ein Thema, das Klusemann auch in vielen anderen Geschichten
aufgriff. In seinem ersten Kinderbuch „Die wundersame Reise nach Esmir“ besuchen der Briefträger Kretschmar und sein Sohn Klaus den Scheich Ifraim; auf ihrem Weg zu ihm erleben Vater und Sohn allerlei Wunderliches und Überraschendes.
In den Bildgeschichten des Künstlers, die mal mehr, mal weniger stark an Comics erinnern, greifen Text und Bild unmittelbar ineinander. Hier lässt sich neuerlich die kluge und heitere Freude des Künstlers am Umgang mit Sprache beobachten.
"Auf einem Krokodil im Nil,
einem richtigen Nilkrokodil,
nicht zu gross und nicht zu klein, möchte ich einmal Reiter sein.
Sagt es: 'Pass auf, ich beiss dich!' Sag ich: 'Bitte, wie heiss ich?' Denkt es dann nach, wie ich könnte heissen, vergisst es, dass es mich wollte beissen".
Georg Klusemann, undatiert